Über Metaphern.

Ich behaupte Metaphern sind für Feiglinge und Unwissende.

Denn ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als etwas, was pur, unverfälscht und verletzlich ist –

so schön, dass man ihm fast misstrauen möchte.

Wenn das Gesagte oder Gezeigte eine perfekte Reflektion des Ursprungs oder der Idee ist. Es muss allerdings unerträglich schön sein, ansonsten würde es langweilen – denn Perfektion unterfordert.

Nur diejenigen, die nicht im Stande sind zu sagen, was sie eigentlich meinen, diejenigen, deren Ausdrucksmitteln nicht präzise genug sind, deren Verstand nicht so weit reicht oder diejenigen die einfach zu feige sind das Eigentlich auf den Tisch zu legen (an dieser Stelle reihe ich mich schon mal brav ein und lege artig Metaphern auf den Tisch) - nur diejenigen müssen zu Metaphern greifen.

Ich reihe mich noch an jeder weiteren Stelle ein, denn den ganzen Tag bedarf ich meiner Kommunikation der Bilder.

Es lebe der Künstler, der unerschrockene Feigling, der in Bildern badet und behauptet er suche nach Ursprünglichkeit.

Totaler Quatsch! Ich behaupte zwar, dass wir dumm sind, weil wir nicht ausdrücken können was wir wollen. Aber zum Glück haben wir Metaphern. Wie langweilig wäre die Welt ohne Parallelwelten.

Für mich ist das Absurde Theater eine der treffendsten Metaphern der Realität. Dagegen hinkt jedes vermeintliche Abbild dieser, weil es nicht vermag einzufangen, was das Absurde Theater schafft. Denn, wenn man ein paar Schichten abschält und sich dann den puren, pulsierenden, verletzlichen Kern des Ganzen anschaut, stockt einem mitunter der Atem.

Enge.

Was wir den ganzen Tag tun? Ein- und auspacken–

aber wir sind beschäftigt.

Wir denken, wir seien so komplex,

aber wahrscheinlich sind wir doch zu einfältig.

(14. Sepember 2011, J. Banning)