Rotes Gold

Rotes Gold, 2018. Installation: Videoperformance, Prospekt, Objekte, menschliche Skulpturen.

Rotes Gold ist eine konzeptuelle Arbeit, die sich mit den schlechten Arbeitsbedingungen der Saisonarbeiterinnen auf den Andalusischen Erdbeerplantagen beschäftigt. Es sind vorwiegend Frauen aus Bulgarien, Rumänien und Marokko, die dort unter menschenunwürdigen Bedingungen, in glühender Hitze für eine geringe Bezahlung Erdbeeren für den deutschen Markt pflücken, den Südspanien ist Europas größter Erdbeerexporteur. Viele dieser Frauen erleiden sexuellen Missbrauch während der Erntesaison auf den Plantagen. Gelähmt durch Scham, Abhängigkeit und die Sprachbarriere, das Tabuisieren und Verleugnen des Themas durch die Politik und Öffentlichkeit, erfahren diese Frauen oft keinerlei Hilfe. Die Arbeit „Rotes Gold“ thematisiert die Diskrepanz der süßen Frucht, die bei uns als gesund, lecker und lustvoll belegt ist. Kaum ein Konsument ist sich bewusst, welche Schicksale hinter dieser Frucht stehen, die wir oft billig im Supermarkt kaufen.

"Einen starken Eindruck hinterlässt Janna Bannings konzeptionelle Arbeit „Rotes Gold“, in der sich die Künstlerin mit der Ausbeutung von afrikanischen Leiharbeiterinnen in der Erdbeer-Produktion in Andalusien auseinandersetzt: Die in der wohlhabenden Welt mit Attributen wie „süß“ oder „begehrenswert“ positiv besetzte Scheinfrucht wird unter menschenverachtenden Bedingungen produziert und verarbeitet. In einer Video-Performance findet Banning für die Brutalität, den Schmerz und die Vergeudung, die damit einhergehen, beklemmend Ausdruck." (WAZ vom 5.6.2018) https://www.waz.de/staedte/bochum/neumitglieder-im-bochumer-kuenstlerbund-stellen-sich-vor-id214480041.html

Teil der Ausstellung crashtest Europa, September 2019, Kunstmuseum Bochum!